Hyaluron für die Seele?
Die Beschäftigung mit Äußerlichkeiten ist in unserer heutigen Gesellschaft leider sehr stark ausgeprägt. In den sozialen Medien werden nur die schönsten und glücklichsten Momente gepostet. Dadurch wird suggeriert, dass es ganz normal ist, erfolgreich zu sein, eine tolle Familie zu haben und selbstverständlich jederzeit blendend auszusehen. Welcher Druck demzufolge gerade auf jungen Menschen lastet, die mit der Allgegenwärtigkeit von Instagram, Facebook & Co. aufwachsen, lässt sich nur erahnen.
Die Anzahl der ästhetischen Behandlungen ist stetig steigend und macht die Ausmaße des Schönheits- und Optimierungswahns deutlich. Faltenunterspritzungen mit Hyaluron, Botox-Behandlungen und schönheitschirurgische Eingriffe werden bei Dermatologen, Kosmetikstudios und plastischen Chirurgen so stark nachgefragt wie noch nie zuvor.
Aber wenn – wie jeder weiß – die wahre Schönheit eigentlich von innen kommt, was bringt das Ganze dann überhaupt? Eine schöne Seele, die von innen nach außen strahlt, lässt sich nicht durch Unterspritzungen mit Hyaluron herstellen. Das Älterwerden entspricht dem Lauf der Zeit, das Nachlassen der körperlichen Kräfte ist naturgemäß, wir Menschen „welken“ äußerlich ganz genauso, wie eine schöne Blume es auch tut.
Das Gute daran ist: Im gleichen Zuge, wie wir äußerlich im Laufe der Jahre „abbauen“, können wir innerlich wachsen und schöner werden. Mit dem Altern bietet sich die Chance, erfahrener, klüger und ausgeglichener zu werden. Betagte Augen haben viel gesehen, können strahlen, Lebensfreude und Mut versprühen. Eine schöne Seele ist friedlich und steht vielleicht ein kleines bisschen über den Dingen. Über aufgespritzte Lippen und faltenfreie Gesichter kann sie jedenfalls nur schmunzeln.
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